tatau-tattoo: Südseetattoos zwischen Trend, Tabu und Tradition
Über die Ausstellung
Schon tatauiert? Südseetattoos und vor allem polynesisch inspirierte Motive sind nicht nur in Westeuropa zunehmend im Trend. Die Beschäftigung mit ihnen öffnet eine besondere Sicht auf diese Weltregion, ihre traditionellen Kulturen und das allgemeine Revival des Tatauierens dort wie hier in den letzten Jahrzehnten. Tattoos gehörten auf den pazifischen Inseln über Jahrtausende selbstverständlich in den Lauf des Lebens, bis es Missionaren und Kolonialregierungen gelang, diese fast auszumerzen. Ein Tattoo stärkt die Persönlichkeit, schafft Allianzen, ordnet die Gesellschaft, verbindet mit den Göttern und Ahnen. Ein umfangreiches samoanisches Tatauierset gelangt im Jahr 1889 mit der von der Stadt Erfurt angekauften Sammlung des Kolonialbeamten Dr. Wilhelm Knappe in den Museumsbestand. Dieses Set und seine Geschichte gibt Anlass zu einem besonderen Blick auf ozeanische Tattoos. Was verbindet uns über Zeiten und Kontinente hinweg mit diesen Motiven und mit den Menschen des Pazifiks? Was macht ihre Faszination aus? Und ist uns wichtig und bewusst, welche Symbole wir unserer Haut einschreiben? Lassen Sie sich anregen und überraschen.
Finissage
Am Sonntag, dem 12. März 2023, endet die aktuelle Sonderausstellung des Museums für Thüringer Volkskunde „tatau-tattoo: Südseetattoos zwischen Trend, Tabu und Tradition“. Um 11:30 Uhr gibt es einen besonderen Ausstellungsrundgang: Die Ethnologin Dr. Marion Melk-Koch geht unter Einbeziehung der Exponate ein auf „Begegnungen im Pazifik“.